Auch wenn Architekten hin und wieder der Meinung sind,
alles was zu einer Idee zu sagen oder auszudrücken ist, wäre in
einem zuerst zwei- später dreidimensionalen Arrangement von
Linien, Flächen und Körpern verständlich darstellbar – manchmal
sind Worte doch noch hilfreich … daher stelle ich mich hier
nochmal kurz schriftlich vor:
Gestatten – Robin Frisch, Baujahr 1980, im Beruf Architekt, im
Ehrenamt Freizeitleiter, Zeltplatzverwalter, Grafikamateur, in der
Freizeit Schlagzeuger, Zelt- und Lagerspezialist, Kanu-, Rad-, und
Bergwanderer, Hobbykoch, Hobbyfotograf ... Und als Hobbyhandwerker und
Low-Tech-Improvisateur betreibe ich derzeit zusammen mit meiner Frau
den Aufbau unserer Altersvorsorge in Form von Sanierung und Umbau des
zukünftigen Eigenheims in Eigenleistung.
Als Architekt bin ich quasi Fachmann dafür, nichts richtig zu
können, aber dafür ziemlich viel. So kann ich tatsächlich unendlich
vielen Beschäftigungsfeldern etwas abgewinnen – mit definitiver
Ausnahme von Fußball, Gesang und Tiefschneefahren – wenn man nur die
Zeit für alles hätte.
Das einzige Faible, welches ich tatsächlich seit der Kindheit
einigermaßen expertenhaft beherrsche, ist die technische und
handwerkliche Improvisation mit begrenzten Ressourcen (Stück, Schnur,
Stück Draht, Taschenmesser, Tape, abgerissene Fahrradschaltung,
gebrochener Brillenbügel, lose Wanderschuhsohle, tropfende Klospülung
im Ferienhaus, man kennt das).
Die Begeisterung für einfache technische Lösungen mit minimalem
Materialaufwand prägt mich seit der Kindheit, und prädestiniert
gewissermaßen für jegliche Betätigung rund ums Zelten und Zeltlager –
was neben dem Engagement bei Jugendfreizeiten auch nach wie vor meine
favorisierte Urlaubsweise darstellt. Geht es doch dabei in Reinform um
die Kunst eine qualitative (erholsam, gemütlich, behaglich: Urlaub)
witterungsgeschützte, sichere und vor allem praktisch nutzbare
Aufenthaltsatmosphäre zu erschaffen, mit meist einfachen technischen
Mitteln, in Ausgewogenheit zwischen Dauerhaftigkeit und zeitlichem
Aufwand.
Im Studium fand sich dann eben diese vorbeschriebene ‚Kunst‘ in den
Grundlagen der Architektur wieder – nur eben mit gesteigerten Ansätzen
hinsichtlich Material und Technik, Ästhetik und Gestaltung, Aufwand
und Dauerhaftigkeit. Nur die Kosten sollen natürlich möglichst nicht
höher ausfallen als beim Camping :-)
Neben dem musikalischen Engagement als Schlagzeuger in inzwischen
einigen Bands, Gruppen und Vereinen kam ich in der Kindheit zur
Jugendarbeit meiner Kirchengemeinde, die mich seitdem tief prägt in
meinem Welt- und Glaubensbild, der Sicht auf Gemeinschaft,
individueller Freiheit, Hilfsbereitschaft und nicht zuletzt Respekt
vor Mensch und Natur.
Rund zwei Jahrzehnte dauerte dort die aktive Jugend- und
Freizeitleiterkarriere, zuletzt auch langjährig im Dozententeam der
Mitarbeitendenschulung und den verschiedenen Leitungsgremien des
evangelischen Jugendwerks Heilbronn. Organisation und Leitung von
Jugendfreizeiten bleibt bis heute hin und wieder eine Form der
‚Urlaubsgestaltung‘, auch wenn man der Jugend nun ganz langsam doch
irgendwie entwächst ...
Besondere Projekte waren dabei die ‚Workcamps‘ unseres Jugendwerks
im Rahmen der Heilbronner Kirchenpartnerschaft mit malaysischen
Gemeinden zusammen – nach dem kulturellen Austausch und eindrücklichen
Blicken über unseren Wohlstandstellerrand hinaus natürlich aufgrund
der Verbindung von Jugendarbeit und Bauprojekt :-)
Ähnlich verhält es sich mit dem Jugendzeltplatz im Eichbott in
Leingarten; dieser wurde 2010 als Freizeitgelände der örtlichen
Kirchengemeinden angelegt, übers Jahr für Zeltlager, von
Jugendgruppen, Schulklassen und für Feste rege genutzt, und von mir
seit Beginn als Verwalter betreut und gepflegt – ebenfalls als ideale
Kombination aus Jugendarbeit und Handwerkspraxis.
Fotografie und die digitale Weiterverarbeitung der Bilder zu
grafischen Produkten ist ein weiteres Interessensfeld (wenns schnell
und einfach gehen soll: Corel; wenn man Zeit hat: AdobeCS). Neben
meiner ‚Ausflugs- und Urlaubsfotografie‘ führte dieses Interesse auch
zu einem inzwischen fundiertem Engagement als Layout- und
Grafikgestalter; im Hauptvolumen dabei immer noch für Jugendarbeit und
Kirchengemeinde…
Das letzte und neueste Steckenpferd ist nun die Sanierung und
Umgestaltung des großelterlichen Wohnhauses meiner Frau als (wie von
ihr gedacht) zukünftiges Eigenheim – oder (wie von mir verwirklicht)
zukünftiger experimenteller Dauerbaustelle. Eine energetische
Sanierung und allgemeine Modernisierung eines 60er-Jahre Wohnhauses
ist dabei zwar eigentlich keine architektonische Lebensaufgabe; die
Ausführung in Eigenleistung und die Verschmelzung von Planer, Bauherr,
Handwerker und Nutzer bleibt dabei trotzdem ein wohl einmaliges
Erlebnis :-)
Es bleibt spannend...